EHa

1938Geboren in Frankfurt am Main
1956Ausbildung zum Fotografen in Frankfurt am Main
1963 - 1969
Assistent im Institut für psychologische und soziologische Marktforschung, Frankfurt am Main
1969
Gründung des Unternehmens Videor Technical in Rödermark
1974 - 2005
Über 60 Fernost-Reisen, Schwerpunkt Japan
1990
Aufenthalt in den USA (6 Monate)
1998
Studienreise USA (Besuche u.a. bei Digital Art Center Stanford Universität Palo Alto, Duganne Ateliers, Los Angeles)

„Seltsam real und auf faszinierende Art rätselhaft“, so beschreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Bilder von Ernst Hartig (EHa). Und tatsächlich, beim Betrachten seiner Werke drängt sich diese gegensätzliche Anmutung geradezu auf. Ein scheinbarer oder ein gewollter Widerspruch? Seine Bilder entlarven ihn als den ewig Suchenden. Die Neugier treibt ihn an und führt ihn auf Reisen rund um den Globus. Immer dem Unbekannten, Besonderen auf der Spur.

Vor allem beeindruckt ihn die fernöstliche Kultur. Auf unzähligen Fernostreisen und bei längeren Japanaufenthalten gewinnt er Einblicke, Erkenntnisse, schult seine Sinne. Es sind Eindrücke und Erfahrungen, die teilweise erst viel später Ausdruck in seinen Bildkompositionen finden.

 

Durch die intensive Beschäftigung mit dem Zen-Buddhismus und der Sogetsu-Schule erkennt er den Stellenwert handwerklichen Könnens aber auch die ungeahnten Möglichkeiten, die auf der Kraft der eigenen Persönlichkeit basieren. Und damit wächst der Anspruch an sich selbst, beides stetig weiter zu entwickeln und zu vervollkommnen, eine fortwährende, ja fast rastlose Suche. Die nie zu erreichende Perfektion bereits ahnend, und doch unbeirrt seinen eigenen Vorstellungen folgend.

So ist in Hartigs Photoarbeiten der fernöstliche, der japanische Einfluss unverkennbar, ebenso wie die Verbundenheit zu seiner Heimat. Vielleicht findet gerade in diesem scheinbar Widersprüchlichen der visionäre Ansatz des Künstlers seine Substanz.

Es sind die Gegensätze, die uns in EHa’s Werken genau so wie in seiner Persönlichkeit immer wieder begegnen und die uns faszinieren. Er zeigt uns zeitlose und gleichzeitig morbide Schönheit. Lenkt erst durch Reduktion den Blick auf das Wesentliche und macht durch Verfremdung das Detail erst sichtbar, ohne das Ganze außer acht zu lassen.

Künstlerische Sensibilität auf der einen und technische Fertigkeit auf der anderen Seite bilden eine Symbiose. Wie selbstverständlich setzt der Photokünstler die digitale Technik als eines seiner Werkzeuge ein.

Inge Broschk